Der Vortrag behandelt neue Perspektiven auf die Rolle von Musik in physischen und kulturellen Räumen italienischer Städte zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert. Im Rahmen eines Forschungsprojekts, einer Konferenz und der damit einhergehenden Buchveröffentlichung wurden die komplexen Beziehungen zwischen Klang und Raum im städtischen Kontext erforscht. Dabei wurde untersucht, in welcher Weise Musik, Klänge und Geräusche engstens mit den sich wandelnden sozialen und politischen Praktiken eines bestimmten Gebietes verbunden waren. Das breite Spektrum der verwendeten Quellen (städtische Gesetzgebung, private Dokumente, Korrespondenz, Reisetagebücher, Romane, Libretti, Partituren und Bildmaterial) verlagert den Fokus von den einzelnen Personen auf die Gemeinschaften, die den städtischen Raum durch ihre Bräuche, politische Maßnahmen und religiöse Rituale physisch und akustisch formten. Es wird außerdem eine kritische Neudefinition des Konzepts der Klanglandschaft aus der Perspektive der Sozialgeschichte, der Humangeographie, der historischen Anthropologie, der Kulturökonomie und der Stadtmusikforschung vorgeschlagen, wobei musikalische Praktiken jenseits der Mäzenatentum-Modelle durch den Blickwinkel des Territoriums, des Raum, der Zeit, der Repräsentation und der Identität betrachtet werden.
10. Juni 2024, 17.30 – 19.00 Uhr
Vortrag im Rahmen der Reihe "Musica/Cultura/Storia".
Weitere Informationen und Programm der Vortragsreihe
Deutsches Historisches Institut in Rom
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Vortrag in italienischer Sprache
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