Die Weitung der Grenzen der musikalischen Sprache durch die Interaktion zwischen alten und neuen Medien und die Erschließung neuer Wege zur Übertragung der Klangbotschaft stellten in Luciano Berios (1925-2003) Lebens- und Berufsweg eine dauerhafte Herausforderung dar – vom Mailänder Studio di Fonologia Musicale, das er Mitte der 50-er Jahre zusammen mit Bruno Maderna gegründet hatte, und der Komposition von Musiken für industrielle Dokumentarfilme in den frühen 60-er Jahren bis hin zur Fernsehserie C'é musica e musica, die 1972 zum ersten Mal von der Rai ausgestrahlt wurde, oder zu den visionären Projekten wie La Voix des voies, einer 1977 beim Pariser IRCAM installierten "Tonbildschau".
Der Studientag Luciano Berio e la multimedialità beinhaltet didaktische Seminare und Filmvorführungen und zielt darauf, das Verhältnis zwischen Berio und den audiovisuellen und multimedialen Experimenten vertieft zu durchleuchten. Das Thema ist nicht nur zentral für die Studien über den Komponisten, sondern auch für das weitere Forschungsumfeld zur Interaktion zwischen Musik und technologischen Entwicklungen im Rahmen der ernsten Musik des 19. Jahrhunderts.
10.–11. März 2023
Didaktisches Seminar – Video-Projektion – Studientag.
Eine Veranstaltung des Centro Studi Luciano Berio und der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Institut in Rom (Musikgeschichtliche Abteilung) und der Fondazione Roma Tre Teatro Palladium – Università Roma Tre.
Konzeption und wissenschaftliche Leitung: Angela Ida De Benedictis, Federica Di Gasbarro.
Rom, Teatro Palladium und Auditorium Parco della Musica